Um Bujinkan Budō Taijutsu zu verstehen bedarf es eines gewissen Umfelds, das angstfreies und entspanntes Training in freundlicher Atmosphäre erlaubt. In derselben freundlichen Atmosphäre kann aber auch von Zeit zu Zeit hart trainiert werden, was für den Anfänger, der Schmerzen in dieser Größenordnung nicht gewöhnt ist zunächst einmal bedrohlich wirkt. Im Laufe der Zeit wird aber jeder die positiven Eigenschaften dieser Schmerzen erkennen:

  • Es wächst das Verständnis für viele Techniken und das Vertrauen in sie.
  • Nur wer gespürt hat was eine Technik anrichtet, kann verstehen und voraussehen wie der Gegner reagiert.
  • Und es ändert sich die Art und Weise wie man mit Schmerzen umgeht, was ihnen einen Großteil ihres Schreckens nimmt und uns in einer Konfrontation einen klaren Kopf behalten lässt.

Härte im Training ist aber ein zweischneidiges Schwert. Denn so lehrreich sie ist, soviel Gefahren birgt sie in sich:

  • Sie verführt dazu Techniken aus einem sportlichen Winkel zu betrachten und man beginnt unter Umständen zu sehr auf Kraft zu bauen, wodurch die Techniken schlampig werden und an Wirkung verlieren.
  • Bei zu frühem Kontakt mit stärkeren Schmerzen, oder zu starken Schmerzen beginnt man psychisch und physisch zu verspannen, Atmung und Rhythmus gehen flöten und die Freude am Training geht verloren.
  • Nicht zuletzt ist zu bedenken, dass zunehmende Härte wenn sie nicht sehr kontrolliert erfolgt mit einer steigenden Zahl von Verletzungen verbunden ist.

Die Kunst ist nun im Training sowohl den weichen Aspekt, der viel Freiraum für Genauigkeit und Feinschliff lässt als auch die Härte in einem ausgewogenen Maß zu berücksichtigen, denn schließlich beschäftigen wir uns ja mit Kampfkunst und nicht mit Ballett 😉