Geschichte der Togakure Ryū
Der Berg Hei ist das Zuhause des Tendai Mönchklosters, worin ein Mönch namens SO-O lebte. Er lebte dort für drei Jahren abgeschieden als Asket in einer Höhle. Hier war es wo er, nach einer Vision in einem Traum, die Buddhistische Shugendo Sekte gründete. Diese Mönche, die einen Tempel innerhalb des Dorfes Togakure (heutiges Togakushi) in der Provinz von Shimano errichteten, existieren heute noch.

In der Oho Ära (1161-1162) wurde in Shinsyu in der Nähe der Azumino Provinz, Nishina Daisuke geboren. Daisukes Vater war Nishina Yukihiro. Er war der älteste Lehensmann (Vassal) von Kiso Yoshinaka.

In den Jahren um 1180 kämpfte Daisuke auf der Verliererseite wo er nach dem Kampf quer durch Japan floh bis er schließlich im Togakure Dorf landete. Hier studierte er die Shugendo Lehren und erlernte das Ninjutsu unter Kagakure Doshi. Eine andere Theorie besagt, dass er zuerst nach Iga kam und hier Kain Doshi kennenlernte (Kain Doshi ist ein anderer Name für Kagakure Doshi). Kagakure Doshi war ein Ninja aus der Hakuun Ryū. Kagakure unterrichtete auch Shima Minamoto (er wurde später der zweite Soke) und Daisuke welcher später Shima unter seiner Obhut nahm.

Kiso Yoshinaka war Minamoto Yoritomo´s Vetter (der erste vollständige Shogun Japan´s) und der Sohn von Minamoto Yoshikata der jüngste Bruder von Yoritomo.

In einem Krieg welcher „Schlacht von Awaza“ genannt wurde, und welcher zwischen den Minamoto Familien stattfand, wurde Kiso´s Armee durch die Armee seines Halbbruders Minamoto Yoshitsune angegriffen. Kiso wurde während dieses Konfliktes getötet. Er ritt mit seiner Frau Tomoe Gozen und ihrem Bruder Imai in die Schlacht. Während des Kampfes wurde er von einem Pfeil tödlich getroffen, worauf zwei Samurai aus der Yoshitsune Armee ihm den Kopf abtrennten.

Die Hakuun Ryū Ninjutsu wurde von Garyū Doji gegründet und später wurde sie aber von Hakuun Doji dem Lehrer von Kagakure Doshi vervollständigt. Es war Hakuun der später seiner Schule und somit der Ryū den Namen gab.

Daisuke übernahm Kagakure´s Kriegslehren und fügte sie seinem eigenen Shugendo Training hinzu. Das war der Anfang der Togakure Ryū. Die Togakure Ryū erlangte ihren Status einer Kampfkunstschule erst nach der dritten Generation.

Der 2. Soke der Togakure Ryū Shima Kosanta Minamoto no Kanesada, war ein Samurai Gefolgsmann und hatte den Rang des Kosho von Kiso Yoshinaka einen der mächtigsten Samurai Generälen aus der Minamoto Armee. Die Minamotos wurden zu dieser Zeit die ersten erblichen Shogune.

Als Shima, der von einer mächtigen Samurai-Familie in Ise abstammte, erst 16 Jahre alt war kämpfte er in der Schlacht von Awazu gegen die Rivalen der Minamoto´s, die Taira Familie.
Es wird behauptet, dass Shima in dieser Schlacht verwundet wurde und dort von Daisuke gefunden wurde, der ihn daraufhin nach Iga brachte. Eine andere Theorie besagt, dass Shima es schaffte, trotz seinen Verletzungen, nach Iga zu fliehen. Er tat dies nur auf Wunsch von Kiso Yoshinaka, welcher auf der Verlierer-Seite war.

Daisuke hatte einen Sohn mit den Namen Rokosuke. Er war Daisuke´s erster Schüler, Shima war sein zweiter. Shima war auch als Togakure Daisuke II bekannt.

Goro Togakure wird als die Person anerkannt welche offiziell die Togakure Familie in das Ninjutsu System hineinbrachte so wie es heute noch gelehrt wird.

Es ist möglich, dass die Togakure Ryū für die Verteidigung von Iga 1581 miteinbezogen wurde. In den Jahren um 1600 zog die Schule herum und wurde an die Hattori Ryū und an die Ninja und Samurai der Kishu Lehen gelehrt. In dieser Zeit herum starb die unmittelbar betroffene Familie aus. Danach wurde die Führung der Togakure Ryū durch die Toda Familie übernommen. Einige Mitglieder der Toda Familie waren Soke der Kumogakure Ryū. Es ist daher möglich, dass die Toda´s von der Kumogakure Ryū kamen und diese beiden Ryū zusammen verschmolzen haben.

Momochi Kobei der 22. Soke der Ryū, war ein Nachkomme von Momochi Sandayu, Soke der Momochi Ryū, Gyokko Ryū und Koto Ryū. Er war eine führende Person in der Iga Ryū.
Die Techniken und Fertigkeiten der Togakure Ryū hatten großen Einfluss auf die Ninja Schulen in den beiden Regionen Iga und Koga.

Der 32. Soke Toda ShinRyūken Masamitsu war auch ein Meister der Bikenshin Ryū und in der Mitte des 19. Jahrhunderts war er Senior Schwert Ausbilder der Tokugawa Shogunate. Er gab die Position als Schwert Ausbilder auf denn die Männer die er ausbildete wurden gezwungen andere Japaner zu töten. Das war gegen die Lehren der Togakure Ryū. Der 33. Soke Takamatsu Toshitsugu, war das letzte Mitglied der Toda Familie (Shinryūken war sein Großvater). Takamatsu sagte einmal, dass er das Training der Togakure Ryū nicht besonders mochte er zog lieber das der Koto Ryū vor welches ihm mehr Spaß machte.

Was heutzutage der Godan Test (5. Dan) im Bujinkan ist und als Sakkijutsu bekannt ist, erscheint im Bereich der Togakure Ryū Makimono (Schriftrollen) mit dem Namen „Tenmon Jimon“ im Abschnitt genannt „Happo Hiken“.

«Es ist absolut essentiell, dass der Schüler und der Prüfer einander vertrauen. Man benötigt diese sich kaum vorstellbare Einheit, um die Godan-Prüfung zu bestehen. Dies ist das geistige Niveau des 5. Dan, das man erreicht, nachdem man die ersten bzw. fundamentalen vier Dan-Grade absolviert hat. Die Godan-Prüfung ist der Spiegel des Satori oder der Erleuchtung [Anmerkung: dies basiert mitunter auf einem Wortspiel, da die rechte Hälfte des japanischen Kanji für Satori wie «go» ausgesprochen wird, identisch mit Godan oder 5. Dan]. Ich nenne daher den 5. Dan den Dan der Erleuchtung, da die Godan-Prüfung eine wunderbare und sehr menschliche Erfahrung ist, die auf dem Überlebenstrieb der Tiere beruht. »

Dr. Masaaki Hatsumi, Japan 1997

 

Prinzipien der Togakure Ryū

  • Die meisten Techniken der Togakure Ryū bauen auf den Grundlagen der Gyokko Ryū auf (Kihon Happo, Sanshin no Kata, Koku, Renyo, etc.)
  • Der “leere Raum” (Kukan) spielt eine wichtige Rolle im Verständnis des Ninjutsu.
  • Die meisten Waza (Techniken/Kata) werden aus sehr tiefen Kamae heraus ausgeführt.
  • Ein wichtiges Prinzip der Togakure Ryū ist, den Rhythmus des Partners aufzunehmen und die eigenen Handlungen daran anzupassen.
  • Ninjutsu ist kein Sammelsurium von Techniken, sondern vielmehr eine geistige Einstellung und die Fähigkeit, unkonventionell auf Angriffe reagieren zu können.

Die Grundprinzipien der Togakure Ryū lauten:

Bedeutende Prinzipien der Togakure Ryū waren das Bewußtsein, dass Gewalt vermieden werden und das Schwert ausschließlich zur Wahrung des Friedens sowie zum Schutz des Landes und der eigenen Familie eingesetzt werden durfte.

 

 Ninja Juhakkei Die 18 Disziplinen der Togakure Ryū

  1.  Seishin Teki Kyōyō  精神的教養 – Geistige Entwicklung
  2. Taijutsu 体術
  3. Kenjutsu 剣術
  4. Bōjutsu 棒術
  5. Shurikenjutsu 手裏剣術
  6. Sōjutsu 槍術
  7. Naginatajutsu 長刀術
  8. Kusarigamajutsu 鎖鎌術
  9. Kayakujutsu 火薬術 – Pyrotechnik
  10. Hensōjutsu 変装術 – Verkleiden und Täuschen
  11. Shinobi-iri 忍び入り – Geh- und Schleichtechniken
  12. Bajutsu 馬術 – Reiten
  13. Sui-ren 水練 – Wassertraining
  14. Bōryaku 謀略 – militärische Strategien
  15. Chōhō 諜報 – Spionage
  16. Intonjutsu 隠遁術 – Flucht- und Tarntechniken
  17. Tenmon 天文 – Meteorologie
  18. Chi-mon 地文 – Geografie

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